Ballaststoffe sind überwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln vorhanden. Sie gelten als kalorienfrei, weil sie vom Körper in dieser Form nicht resorbiert werden können. Aus ihnen entstehen jedoch Gärungsprozesse, die sich als belastende Blähungen auswirken können und es wird außerdem Fuselalkohol gebildet, der möglicherweise für Kopfweh verantwortlich zu machen ist.
Gründe für die Überbewertung lassen sich in den besonderen Anforderungen des letzten Weltkrieges finden. Soldaten, die fern von Deutschland kämpften und deshalb nicht an der heimischen Getreideproduktion beteiligt sein konnten zu ernähren. Die Hitlerpartei (NSDAP) erkannte, dass sich Erntemengen um 10 bis 15% steigern liessen, wenn Hüllen und Spleissen, die bis dahin als Abfall ausgesondert wurden, im Mahlgut verblieben. Mit großem Propagandaaufwand wurde das als "besonders" gesund erklärt.
Nach dem Krieg wurden diese Ideen von der Nahrungsmittelindustrie dankbar übernommen und nun ist beispielsweise "Vollkornbrot mit 30% Ballaststoffanteilen erhältlich, denn 30% Abfall sind deutlich billiger als die gleiche Menge reines Mehl.
Blähungen sind keineswegs die alleinige Folge von Ballaststoffen, sie haben viele Ursachen. Nur, sofern dieses Problem besteht, kann eine Verringerung der Ballaststoffmengen hilfreich sein. Machen Sie sich deshalb sachkundig und vermeiden Sie ballaststoffreiche Nahrungsmittel.