Wärme und Kälte in der Therapie

Ich weiß nicht, woher die Behauptung stammt, dass Wärme in jedem Fall Muskelspannungen senken und bei "rheumatischen" Beschwerden Schmerz reduzieren soll. Mit diesem unzutreffenden Gerücht werden Komplikationen und schlussendlich sogar Erwerbsunfähigkeiten geschaffen!

 

Die gängige ärztliche Verordnung bei muskulären Schmerzzuständen ist die Empfehlung die schmerzenden Areale warmzuhalten und zusätzlich zu Schmerzmitteln werden entzündungshemmende Medikamente verschrieben. Mit etwas Logik müsste erkannt werden, dass sich hierbei etwas "beisst". Der Entzündungshemmer soll, wie es seine Bezeichnung ausdrückt, gegen entzündliche Vorgänge wirksam sein. Charakteristisch für Entzündungen sind "Hitze, Rötung, Schwellung, Schmerz". Warum soll in einem Gebiet, in dem ohnehin Hitze dominiert, zusätzliche Wärmezufuhr nützlich sein?

 

Wärmeanwendungen sind bei entzündlichen Vorgängen kontraindiziert, da durch sie der akute Zustand nicht nur erhalten, sondern zusätzlich intensiviert wird. Anders der Sachverhalt bei chronischem Geschehen, hier ist die Wärme angezeigt, aber der Entzündungshemmer kontraindiziert.

 

In der Praxis werden jedoch Zustände, die der Zufuhr von Wärme bedürfen, selten angetroffen. Dafür wird einerseits mit Selbsthilfemaßnahmen und andererseits mit professionellen Therapien gesorgt. Angenommen ein Körperteil beginnt zu schmerzen, dann greift jeder Betroffene mit seiner Hand dahin und versucht durch Reibung - Selbstmassage - Linderung zu erlangen. Gesteigert wird das meist noch durch den Einsatz einer wärmeentwickelnden Rheumacreme oder der Rotlichtlampe und wenn so Beschwerdefreiheit nicht erreicht werden konnte, wird professionelle Hilfe bei Masseuren, Physiotherapeuten etc. gesucht, die nun ihrerseits die schmerzenden Stellen massieren, also zusätzlich erwärmen und reizen. Durch alle diese Maßnahmen wird ein akut-entzündlicher Vorgang daran gehindert, von selbst in chronisches Geschehen, das auf diese Behandlungsformen spontan positiv reagieren würde, überzugehen. 

 

Die Bezeichnung "chronisch" wird gemeinhin mit Zeitabläufen in Verbindung gebracht und u.a. behauptet, dass akutes Gehehen nach Ablauf von 6 Wochen als chronisch anzusehen ist. Bei Betrachtung der o.g. Behandlungen muss klar werden, dass das nicht der Fall sein kann.  

 

Wie Sie über die Notwendigkeit Wärme- und Kälteanwendungen anzuwenden unterscheiden können und wie das praktisch abläuft lesen Sie hier.