Das wärmende Maßnahmen nicht nur bei Selbstbehandlungen dominieren, ist Tatsache. Die Angst vor Kälte scheint dermaßen tief verwurzelt zu sein, dass oft nicht einmal daran gedacht wird es damit zu versuchen. Dabei ist es doch so logisch: Schmerzen die ergebnislos bisher mit Wärme behandelt wurden oder Beschwerden, die nachts im (warmen) Bett auftreten, schreien nach Kühlung, verwenden Sie Eis!
Technisch ist das einfach zu handhaben, denn das Eis entstammt entweder aus Ihrem Tiefkühler oder dem Eisfach des Kühlschranks. Platzieren Sie es auf die schmerzende Stelle und sofern die Idee richtig war, werden Sie bemerken, dass Ihr Schmerz sich innerhalb von wenigen Sekunden deutlich reduziert.
Mit der Erfahrung, dass Eis Schmerzen vermindern kann, haben Sie den ersten Schritt gemacht, der jedoch eine gewisse Gefahr in sich birgt: Nicht wenige Betroffene neigen nun dazu, frei nach dem Motto "Viel hilft viel", die Eispackung für längere oder gar lange Zeit auf dem schmerzenden Areal zu belassen. Das allerdings würde Ihr Körper schlussendlich mit verstärkten Beschwerden quittieren, denn er beantwortet längere Wärmeentzüge mit zusätzlicher Wärmebildung.
Deshalb: Verwenden Sie Eis niemals länger als 30 Sekunden an einer Stelle! Danach ist der Schmerz meist so deutlich vermindert, als hätten Sie eine besonders starkes Medikament eingenommen.
Da das Eis seine Schuldigkeit getan hat, kommt es nun zurück in den Kühlschrank und wird erst dann wieder verwendet, wenn erneut Schmerzen auftreten. Erfahrungsgemäß kann dabei eine wichtige Beobachtung gemacht werden: Von einer Eisanwendung zur nächsten wird der beschwerdearme Intervall immer länger und länger. Daran können Sie sehen, wie der dem Geschehen zugrunde liegende Entzündungszustand sich verringert. Sie haben Ihrem Körper dabei geholfen, zurück zur Normalität zu finden und den Heilungsprozess nicht durch Wärmeapplikationen zusätzlich behindert.
Eis-praktisch
Gefrorenes in jeder Form eignet sich dazu, beispielsweise Eiswürfel in einem Waschhandschuh aber ebenso gut tiefgefrorener Spinat etc. Wer es etwas konfortabler haben möchte kann Kälteakkus oder Gel-Packungen dafür verwenden.
Behalten Sie die Kontrolle
Bei akuten Zuständen sollte Eis das Mittel Ihrer Wahl sein und richtig angewendet nicht nur Schmerzen vermindern, sondern auch schmerzhafte Bewegungseinschränkungen verbessern. Möglicherweise kommen Sie jedoch nach einiger Zeit an den Punkt, dass Sie den Eindruck haben, dass das Eis nun nicht mehr helfen würde. Das dürfte der Moment sein, in dem der entzündliche Zustand abgebaut ist, und indem Ihnen nun - sofern überhaupt noch nötig - Wärme helfen wird.
Wärmeanwendungen
Wärme wird nötig, wenn das Eis seine anfängliche gute Wirkung verloren hat, oder, selten aber es geschieht, dass Eis von anfang an nicht wirkt, sondern sich im Gegenteil die Schmerzen noch verstärken. Hier dürfte die gute alte Bett- oder Wärmflasche richtig sein. Vorsicht jedoch mit den "Rheumacremes" und Pflastern. Die von einer Bettflasche erzeugte Wärmebildung lässt sich notfalls mit Eis unterbrechen, während Rheumacremes und Pflaster über eine nicht sofort unterbrechbare Hautreizung wirken.
Eine ausführliche Darstellung dieses Themas finden Sie hier: