"Diaphragma-Zervikalreflex" (DZR) nach Radloff

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule, teilweise mit Einstrahlungen in die Schulter und in den Arm, kommen verhältnismässig häufig vor. Die Behandlung dieser Beschwerden erfolgt üblicherweise mit Schmerzmitteln, Muskelentspannern und Entzündungshemmern, unterstützt mit physiotherapeutischen Massnahmen bis hin zur Chirotherapie, die nicht in jedem Fall erfolgreich sein können.

 

Im Folgenden soll versucht werden, eine unter wahrscheinlich mehreren Begründungen dafür darzustellen. Es handelt sich um das reflektorische Geschehen zwischen zwischen dem Zwerchfell und der Halswirbelsäule, den Diaphragma-Zervikalreflex (DZR), durch den Störungen und Erkrankungen der Atemwege, sowie der Bauchorgane in die Halswirbelsäule übertragen werden können.

Geschichte der segmentalen Innervation

Der englische Neurologe Sir Henry Head (1861-1940) beschrieb den Zusammenhang zwischen Rückenmarksnerven, inneren Organen und Hautarealen. Er ist der Begründer der "Segmentalen Innervation". Vereinfacht ausgedrückt besagt diese Lehre, dass die in jeder Etage aus dem Rückenmark zwischen zwei benachbarten Wirbeln austretenden Spinalnerven gleichzeitig Teile eines inneren Organs, ein Hautareal und ein Muskelgebiet versorgen. Dieses Gebilde wird als Segment bezeichnet.

 

Etwa 1935 überprüften die deutschen Neurologen Hansen und von Staa diese Aussagen und machten u.a. eine bemerkenswerte Beobachtung bei Patienten mit internistischen Krankheitsbildern. Sie bemerkten bei diesen Personen regelmäßig und unabhängig vom jeweiligen Krankheitsprozess, neben der Ausbildung charakteristischer, segmentaler Hautverquellungen im Rumpfgebiet eine Mitbeteiligung im zervikalen Bereich. Diese Veränderungen traten in den Segmenten C3 und C4 auf. Sie zeigten sich dort nicht nur als Tonuserhöhung von Haut und Muskulatur, sondern teilweise auch als Schmerz und Bewegungseinschränkung.

Da sich zwischen dem 3. und 4. Halswirbel der Austrittsort des Nervus phrenicus, dem das Zwerchfell innervierende Nerv befindet, wurde folgerichtig ein Zusammenhang zwischen inneren Organen, dem Diaphragma und dem Nervus Phrenikus vermutet. Dieses Zusammenspiel zu beweisen, gelang damals nicht. Es wurde versucht die vermutlich von inneren Organen ausgelösten zervikalen Beschwerden durch Injektion eines Anästhetikums in den Zwerchfellnerven abzuschalten. Die Folge davon war eine Zwerchfelllähmung auf der Seite der Anästhesie.

 

Versuche umgekehrt über gestörte Organe auf die zervikale Region Einfluss zu nehmen fanden nicht statt. Das Phänomen der Mitbeteiligung von C3 - C4 wurde (sinngemäß) als "universelle Organmitbeteiligungszone gedeutet und nicht weiter erforscht.

 

Die einzige heute bekannte Wechselwirkung zwischen dem Zwerchfell und der Halswirbelsäule ist die Phrenikusreizung. Sie kann nach einer gashaltigen Laparoskopie auftreten, die sich in Brust- bzw. Schulterschmerzen äußert. Das verwendete Gas übt Druck auf das Zwerchfell aus, dadurch kommt es zu dieser Nervenreizung. Nach Entweichen des Restgases erlischt diese Symptomatik. Weiter kommt es im Abschluss an Magenoperationen relativ häufig zur Ausbildung einer linksseitigen Frozen Shoulder. Eine Erscheinung für die keine Begründung existiert, für die aber m.E. ebenfalls eine Zwerchfellreizung verantwortlich gemacht werden muss.

Der DZR im Detail

Das Zwerchfell, der große Atemmuskel liegt etwa in der Mitte des Rumpfes und trennt den Bauchraum von den Atmungsorganen. Seine nervliche Versorgung erhält es vom Nervus phrenicus, der auf beiden Seiten zwischen dem 3. und 4. Halswirbel aus dem Rückenmark austritt und von dort aus nach unten zur Rumpfmitte führt. Dieser Nerv bildet auf dem Zwerchfell ein engmaschiges Netz, auf das sich Reizzustände der dort gelegenen Organe mitteilen und die danach in die Halswirbelsäule transferiert werden.

 

Da sich der Austritt vom Phrenikus (C3 - C4) annähernd in der Mitte des Halsgeflechts (Plexus cervicalis C1 - C4) und nur einen Wirbel höher als das Armgeflecht (Plexus brachialis C5 - Th2) befindet, wird erklärlich, dass die dem Zwerchfell nahgelegenen Organe so die gesamte Halswirbelsäule beeinflussen und u. U. den Reiz bis in den Arm übertragen können. 

Die Symptomatik

Nacken-, Schulter- und Armbeeinträchtigungen wegen Störungen der Atmungs- oder Bauchorgane treten erfahrungsgemäß homolateral, also auf der gleichen Körperseite wie deren Ursache auf. Die Symptomatik kann sich von simplen Nackenschmerzen, über einseitige Bewegungseinschränkungen der HWS und hochschmerzhaften Schultergelenksbeschwerden (Periarthritis humero scapularis PHS) bis hin zum Tennis- und Golferellbogen erstrecken. Ein sog. Skidaumen (Arthrose des Daumengrundgelenks) zählt ebenso dazu. Charakteristisch ist dabei eine Druckempfindlichkeit an der Seite der Halswirbelsäule, etwa eine Handbreite unterhalb des Mastoids am hinteren Rand des Kopfdrehers.

 

Die Homolateralität lässt sich mit den beidseitigen Versorgungsgebieten des N. phrenicus erklären. Von beiden Seiten der Halswirbelsäule ausgehend tritt dieser Nerv aus dem Rückenmark aus und verläuft danach paarig ventral der Wirbelsäule zum Diaphragma. Dort bildet er ein engmaschiges Netz auf das sich augenscheinlich organische Reizzustände übertragen. Es hängt somit von der Seitenlage eines Organs ab, welche Seite der HWS von Beschwerden betroffen ist.

 

Die auf der linken Seite gelegenen Organe, wie beispielsweise Magen, Bauchspeicheldrüse und die dort befindlichen Teile des Dünndarms bewirken linksseitige Nackenbeschwerden, während Gallenblase und Leber, sowie die dort liegenden Teile des Dünndarms sich rechts in der HWS schmerzhaft bemerkbar machen. Zu den bereits genannten Strukturen gehören auch die Atmungsorgane der jeweils gleichen Seite, aber auch Teile des Dickdarms und der Nieren. 

 

Beidseitige Symptomatik

So ausgelöste beidseitige Schulter-, Nacken- und Armbeschwerden werden ebenfalls angetroffen. Verursacher dafür könnten paarig angelegte Organe, wie z. B. Lungen oder die Nieren sein, aber auch zugleich bestehende Beeinträchtigungen anderer Organe, wie beispielsweise links vom Magen und rechts von der Gallenblase. 

Chronische HWS-Beschwerden

Die aus dem DZR ableitbaren Zusammenhänge lassen die häufig rezidivierenden Beschwerden aber auch ständig bestehende Schmerzustände und Bewegungseinschränkungen der HWS in einem völlig anderen Licht erscheinen. Mit Hilfe dieses Reflexes werden Zusammenhänge nicht nur erklärlich, sondern gleichzeitig Abhilfe meist möglich. Sofern bekannt ist, dass beispielsweise die gestörte Funktion der Pankreas eines Diabetikers sich in die HWS-Region auswirken kann, wird man nicht mehr versuchen wollen die Halswirbelsäule zu behandeln, sondern sich stattdessen an die Bauchspeicheldrüse wenden.

 

Bei Diabetikern wird häufig zu eine beidseitige Nacken-, Schultersymptomatik angetroffen. Die Beeinträchtigungen der linken Seite können mit der erkrankten Bauchspeicheldrüse erklärt werden. Die Symptomatik der rechten Schulter- Nackenregion mit der bei der Zuckerkrankheit regelmäßig beteiligten Leber. Hier dürfte die gestörte Glucoseeinlagerung dafür verantwortlich sein. 

 

Gleiches gilt für die oft über Jahre bestehenden Beschwerden nach einem Schleudertrauma. Hier bringt die Erkenntnis aus dem DZR in vielen Fällen relativ schnell Abhilfe.

 

Beispiele finden Sie hier:

 

Schleudertrauma

 

Halsrippe

 

Klaus Radloff, verstorben am 25.3.2014

Kommentare: 14
  • #14

    Sandra (Samstag, 26 April 2014 15:53)

    Hallo,
    meine Mutter hat seit mehreren Jahren Schmerzen die vom Magen bis in die Schulter ziehen. Die Beschwerden werden immer schlimmer. Vom Magen her wurde nichts festgestellt. Auch ein Neurologe konnte nichts finden. Könnte es sein, dass die Schmerzen von dem Nervus Phrenikus kommen? Gibt es irgendetwas, was helfen würde? Schmerzmittel darf meine Mutter aufgrund der Nierenwerte nicht einnehmen.
    Viele Grüße
    Sandra

  • #13

    Petra Heibl (Mittwoch, 17 Juli 2013 14:39)

    Ich habe seit 8 Jahren ein linksseitiges Druckgefühl mit Würgereflex im Hals. Eine Ärzteodysee habe ich bereits hinter mir.
    Keiner kann mir helfen, dadurch bin ich wirklich sehr verzweifelt. Bewegungseinschränkung und Verspannungen im Hals-/Nackenbereich. Bei leichtem Druck in den Magen, zu enger Hose etc. kommt sofort der Würgereflex, außerdem bei schwerem Tragen, Heben. Eine leichte Berührung des Halses oder Tragen eines Tuches, Schals etc. löst sofort den Reflex aus. Vielleicht bin ich endlich an der "richtigen Stelle" angekommen?

  • #12

    Kornelia (Sonntag, 10 März 2013 14:57)

    Guten Tag,

    ich habe seit Jahren HWS-beschwerden im Bereich C3 (links) mit oftmals starken migräneartigen Kopfschmerzen. Weitere Beschwerden mit unterschiedlicher Intensität z.B. Tennisarm, z.Zt. Probleme im Daumengrundgelenk.
    Mit freundlichem Gruß
    Kornelia
    Immerwieder leide ich unter Magendruck, Aufstoßen, Blähungen usw.

    Wo finde ich Ärzte in NRW Deutschland, die ganzheitliche Behandlungen aufüben, die ich auch finanzieren kann.

  • #11

    buytadalafilonline (Dienstag, 06 November 2012 10:46)

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  • #10

    Ilona (Sonntag, 13 November 2011 01:57)

    Ich habe seit Jahren Probleme mit meinem Diaphragma. 6-7 mal jährlich ein Gefühl als ob man ein dünnes Stahlseil um meinen Brustkorb bindet und anzieht - Schmerzen rundum, besonders beim Einatmen und Bücken. Ausserdem Arthrosen : HWS 5/6, Daumen, Finger, Knie, Hüfte. Überall Schmerzen.
    Meine Ärzte sagen Verschleiss hat jeder, die Schmerzen sind psychisch und das Diaphragma ist der Beweis dafür.
    Sie sind der Erste der die Sache umkehrt. Was raten Sie mir, bitte ?

  • #9

    Christine (Montag, 29 August 2011 06:31)

    Mit großem Interesse habe ich Ihre Artikel bzgl. DZR gelesen. Seit mehreren Jahren leide ich unter Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindelgefühl, Augenflimmern sowie Schmerzen in der linken Schulter, Kribbeln in der linken Hand, linksseitiger Brustschmerz und Rückenschmerz. Dazu kommen neuerdings Schmerzen im Bereich des Zwerchfells, Überlkeit, trockener Hals bis hin zu Schluckbeschwerden. Die Symptome treten meist attackenartig gleichzeitig auf und dauern dann ca. 2 Stunden an. Danach bekomme ich meist eine Art Schüttelfrost und ich muss ständig Wasser lassen.
    An Ärzten habe ich so fast alles durch, Chiropraktiker, Orthopäde, Osteopath und Neurologe, zudem eine Magenspiegelung und CT der Bauchorgane. Alle Ergebnisse waren unauffällig und für jeden Arzt war damit auch die Arbeit getan, leider ist mir aber immer noch nicht geholfen. Ich habe jetzt selber recherchiert und bin unter anderem auf die traditionelle Chinesische Medizin gestoßen. Die Ärztin diagnostizierte mir ein HWS, BWS und evtl Migräne.? Ich habe jetzt 4 Akupunktursitzungen hinter mir, wobei sich nach der ersten Akupunktur die Symptome stark verschlimmert haben. Aktuell geht es mir ein wenig besser, ob das aber an der Akupunktur liegt, kann ich noch nicht sagen. Auf jedenfall reagiert mein Körper danach immer sehr stark.
    Glaubst Du ich bin auf dem richtigen Weg oder sollte ich Deiner Meinung nach noch andere Untersuchungen durchführen?
    Freundliche Grüße
    Christine

  • #8

    Lucia Nell (Samstag, 18 Juni 2011 02:41)

    Guten Tag Herr Radloff,
    welch ein Gefühl es ist Ihre Seite (Beiträge) zu lesen kann ich garnicht recht beschreiben. Hoffnung? Vielleicht...

    Ich leide seit Jahren an BWS und vorallem HWS-Problemen -> immer wieder feste Blockaden, die mit "netten Methoden" kaum zu lösen sind. Vorrangig C3,4,5 ... und irgendwann kommt dann der Punkt nach einer kurzen Besserung bei physioth.Behandlung an dem alles wieder zurückkehrt, sprich die Blockaden nach Lockerung wieder vorhanden und entsprechend festsitzen...mit der Frage "Hatten Sie einen Unfall, gestürzt...?" Woher soll es sondt kommen, meinen die Therpeuten.
    Seit 1,5 Jahren nun habe ich täglich starke Schmerzen häufig rechts von Schulter bis Kiefergelenk...hinunter in den Arm und die BWS. Seltener auch links. Ich bin 29 Jahre alt und nach 1jähriger Krankschreibung arbeitslos und fühle mich wie ein Mensch der "sich anstellt" weil er gesagt bekommt "ihre Psyche ist sehr angespannt, entspannen sie sich, machen sie Yoga..." NATÜRLICH bin ich angespannt! Ich habe Schmerzen und niemand hilft (mag helfen? Müsste ja ein vermehrtes Engagement vorhanden sein)
    Was ich immer wieder beobachte sind meine Magenschmerzen, Durchfall (seit ca. 3/4 jahr täglich), Schmerzen im Oberbauch und hinterm Brustbein wie Krämpfe ausgelöst durch trinken, schlucken...Manchmal auch nur so ohne Grund. Fängt der Bauch irgendwo an kommt der Rücken dazu. Ich dachte immer das bilde ich mir ein!

    Stuhl wurde untersucht : Vermehrte Keime und Candida A. aber die hat jeder, so der HA.
    Im Blut Streptokokken ansonsten alles "unauffällig" außer der Festigkeit der Bauchdecke/-muskulatur und sehr druck-/schmerzempfindlich...auch hier nannte man es "sie sind verspannt" als man nicht weiter wusste schien mir. Was nicht gemacht wurde sind Ultraschall oder ähnliches.

    Der Rückenschmerz ist stechend, ziehend, zeitweilen wie "taub". An der BWS wie ein festes dickes Tauseil, das nicht nachgibt.

    Entschuldigen Sie bitte meine lange Erzählung...ich hoffe seh Sie haben eine Hilfestellung oder können im Bereich NRW(Hessen/ Rlp jemanden empfehlen der hilft.

    Herzlichen Dank
    Lucia

  • #7

    Helga (Freitag, 27 Mai 2011 00:35)

    Sehr geehrter Herr Radlof, ich hatte 2006, 2008 und 2010 3 Unfälle mit dem Auto (Wegeunfälle ohne eigene Schuld). Ich wurde jedesmal an der HWS geröngt und erhielt als Behandlung 20 Massagen und Packungen. Diese zeigten leider nicht die gewünschte Wirkung. Da ich auch einen ständigen Druck auf der Seite des rechten Oberbauches verspürte, erhielt ich eine Magenspiegelung uns ein MRT. Da wurde mir gesagt alles in Ordnung. Erst viel später erfuhr ich durch Zufall, dass ich einen Zwerchfellhochstand auf der rechten Seite habe. Meine Beschwerden sind vielseitig und nehmen ständig zu. Ich gab diesen Befund ins Internet und landete bei Ihnen gleich an der richtigen Adresse. Von da an machte ich stets die von mir konsultierten Ärzte auf den Befund aufmerksam. Nur leider interessiert sich keiner dafür. Meine Frage lautet was kannich tun, dass meine Beschwerden endlich ernst genommen werden? An wen kann ich mich wenden? Mit der Bitte um Hilfe verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Eckardt

  • #6

    Nicole (Donnerstag, 17 Februar 2011 14:08)

    Hallo und vielen Dank für die Antwort!

    Die Schmerzen im Rücken treten zwischen den Schulterblättern an der Wirbelsäule, jedoch mehr rechtsseitig auf. Am Anfang waren wir (mein Arzt und ich) der Meinung, es könnte vom Brustwirbel kommen. Aber die Krämpfe sind mehr innerlich.

    Ich habe tatsächlich Pantoprazol gegen die Magenentzündung bekommen und aufgebraucht. Auch wurde mir Iburofen verschrieben, die aber keine Linderung der Schmerzen gebracht haben und die ich deshalb abgesetzt habe.

    Da mein nächster Termin zur Gastroenterologie erst in drei Wochen ist, werde ich Ihren Vorschlag mit Buscopan gern ausprobieren.

    Mit freundlichem Gruß
    Nicole Faust

  • #5

    Klaus Radloff (Donnerstag, 17 Februar 2011 09:08)

    Hallo Nicole
    Danke für Ihren Bericht. Es wäre allerdings hilfreich noch zu erfahren auf welcher Seite die krampfartigen Rückenbeschwerden auftreten.

    Charakteristisch die Bemerkung, dass eine (beschwerdefreie) Gastritis besteht und Gallensteine vorliegen. Vermutlich wurden Ihnen entzündungshemmende, ibuprofen- oder diclofenachaltige Medikamente verordnet. Wirkstoffe, deren Nebenwirkung u.a. entzündliche Erscheinungen der Oberbauchorgane sind.
    (Siehe: http://www.gutefrage.net/tipp/vorsicht-diclofenac-ibuprofen--co)

    Mir erscheint es deshalb empfehlenswert zu sein derartige Medikamente zu meiden und stattdessen beim Bedarf andere Schmerzmittel zu nehmen. Zusätzlich würde ich versuchsweise einen „Magenschoner“ wie beispielsweise Omeprazol oder Nexium nehmen.

    Die krampfartigen Rückenschmerzen könnten ihre Ursachen in Ihren Gallensteinen haben. Hier könnte ein Versuch mit Buscopan (Nicht Buscopan plus!) Klarheit bringen. Buscopan wirkt ausschließlich entkrampfend auf die inneren Organe aber nicht auf die Skelettmuskulatur.
    Für weitere Infos stehe ich Ihnen gern zur Verfügung und verbleibe

    mit freundlichen Grüßen

  • #4

    Nicole Faust (Mittwoch, 16 Februar 2011 10:31)

    Auf der Suche nach einer Erklärung für meine krampfartig auftretenden Rückenschmerzen, in Verbindung mit Druck auf die Speiseröhre sowie Schmerzen im rechten Oberarm bin ich auf Ihre Seite bezgl. DZR gestoßen.

    Ich habe bisher eine Gastroskopie sowie eine Oberbauch-CT machen lassen. Außer einer Magenentzündung (die ich jedoch nicht merke) und zwei Gallensteine (mit denen ich eigentlich leben kann, lt. Arzt) war beides ohne Befund.

    Während dieser Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass ich weitestgehend schmerzfrei bleibe, wenn ich auf warme und stark gewürzte Mahlzeiten verzichte. Leichte Kost aber auch Gebäck verursachen keine Schmerzen.

    Meine nächste Überweisung führt mich zur Darmspiegelung. Ist das wirklich nötig? Die krampfartigen Schmerzen liegen zwischen den Schulterblättern. Gibt es inzwischen eine Therapiemöglichkeit? Welchen Arzt sollte man bei derartigen Beschwerden aufsuchen?

    Lieben Gruß
    Nicole

  • #3

    Klaus Radloff (Mittwoch, 09 September 2009 08:18)

    Hallo Monika
    Eine grundlegende Therapie bei Hiatushernien ist mir leider nicht bekannt. Dennoch, deine Erkenntnis aus dem DZR könnten m.E. helfen. Erstmals kannst du eine, für dich zunächst noch theoretische Verbindung zwischen Bauch und HWS herstellen. Beobachte deinen Schulterschmerz vor und nach Mahlzeiten. Durch unverträgliche Lebensmittel nehmen erfahrungsgemäß in relativ kurzer Zeit (ca. 30 Minuten)die Gelenksbeschwerden deutlich zu. Du erhältst so einen Hinweis auf dir persönlich Unverträgliches.

  • #2

    Monika Klein (Dienstag, 08 September 2009 21:04)

    Danke für den Bericht. Mein Zwerchfellbruch und meine linksseitigen Schulterbeschwerden könnten sich so erklären. Nur was kann ich dagegen tun? Viele Grüsse
    Monika

  • #1

    L. Schönhaus Physiotherapeut (Montag, 07 September 2009 19:54)

    Theoretisch überzeugend. Nur warum hat das niemand meiner Ausbilder erwähnt? Danke trotzdem für den spannenden Hinweis. Meine Klienten werden sich nun diesbezügliche Fragen von mir stellen lassen müssen.